In unserem Projekt :::digicom.work::: unterstützen wir seit März 2019 Geflüchtete erfolgreich bei ihrem Berufseinstieg.
Mit längerfristigen Einzelcoachings begleiten wir die Teilnehmenden bis zur Aufnahme einer passenden Arbeit, Ausbildung oder eines Studiums und dem Bestehen der Probezeit bzw. der ersten Prüfungen.

Unsere ganzheitliche Unterstützung orientiert sich an den Ressourcen und Bedarfen der Teilnehmenden unter Einbezug vieler Netzwerkpartner.

Wenige Geflüchtete verfügen über digitale Fähigkeiten, die über Messenger- und Social-Media-Apps auf dem Smartphone hinausgehen. Der Erwerb digitaler Grundkenntnisse für Bewerben, Beruf, Lernen ist ihnen besonders wichtig und deshalb Teil des Projektkonzepts. Die Vermittlung der Inhalte erfolgt im 1:1 Setting, berücksichtigt individuelle Vorkenntnisse und orientiert sich an den Erfordernissen im Bewerbungsprozess (z.B. Grundlagen Textverarbeitung beim Erstellen des Lebenslaufs, Recherchetechniken bei der Jobsuche,…).

Häufig braucht es bei Beginn einige Zeit bis die Teilnehmenden stabil genug sind, um sich mit ihrer beruflichen Zukunft zu beschäftigen. Erst müssen dringendere Probleme gelöst, Unsicherheiten geklärt oder die Sprache noch besser erlernt werden. Bei allem stehen wir als verlässliche Begleiter:innen an ihrer Seite, das berufliche Ziel fest im Blick helfen wir auch über manche Motivationsdellen und Krisen hinweg. Unsere in traumasensibler Beratung geschulten Mitarbeiter:innen können die besonderen Bedürfnisse psychisch belasteter Geflüchteter einfühlsam auffangen und ggf. an Fachstellen weitervermitteln. Um dem Wunsch nach Austausch und Entlastung, vor allem der ukrainischen Geflüchteten, noch besser gerecht zu werden, haben wir das Projektkonzept um eine angeleitete Gesprächsgruppe erweitert.

Ergebnisse (Outcome) & Wirkungen (Impact)

Nafisa ist jetzt Krankenpflegehelferin, Abdulrahman absolviert das 3. Lehrjahr seiner Steinmetzlehre, Tareq hat nach seinem Master an der HTW einen Job bei einer Wirtschaftsprüfergesellschaft aufgenommen, Hisham und Merhawi arbeiten Vollzeit unbefristet in einem Bio-Supermarkt, Irfan ist jetzt ausgebildeter Verkäufer und in Arbeit, Amgad lernt im 2. Lehrjahr als Elektrotechniker, Taha arbeitet seit März als Bauingenieur, Said als Haustechniker, Abdulkarim als Pharmazeutisch-Technischer Assistent und viele mehr.

Neben den positiven Wirkungen für die persönliche Lebensituation und Zukunft der Teilnehmenden sowie für Gesellschaft und Wirtschaft (Impact), haben wir mit dem Projekt und den nachhaltigen Vermittlungen bis Juli 2023 einen finanziellen Outcome in Höhe von 713.000 € erzeugt (eingesparte Sozialleistungen und eingezahlte Steuern/SV-Beiträge). Monatlich kommen ca. 25.000 € hinzu, Einsparungen durch die Auszüge aus Heimen sind noch nicht berücksichtigt. Die Kosten für das Projekt in Höhe von 581.000 € bis dato haben sich somit mehr als amortisiert.

Teilnahmebedingungen:

  • freiwillig – ohne Gutschein oder Zuweisung vom Jobcenter
  • für Geflüchtete aus Friedrichshain-Kreuzberg, auch mit Gestattung oder Duldung
  • auch während Minjob, Praktikum, Sprachkurs, Ehrenamt
  • auch online möglich – Laptops zur Ausleihe vorhanden
  • mindestens Sprachniveau Deutsch A2

Hier sind wir zu finden:

Interessiert? Wir freuen uns über eine Nachricht, einen Anruf oder eine WhatsApp an 0151.57995107


Die Förderung erfolgt im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg im Rahmen des Integrationsfonds – bezirklichen Nachbarschaftsprogramms durch die Beauftragte des Senats für Partizipation, Migration und Integration aus Mitteln der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung


Ergebnisse des PEB-Modellprojekts digicom.work (ESF-Förderzeitraum 1.3.19 bis 28.2.22)

Insgesamt haben 42 Geflüchtete am Projekt teilgenommen, davon waren 17 % Frauen.
43 % der Projektteilnehmenden verfügten über einen unsicheren Aufenthaltsstatus (Gestattung oder Duldung).

Über 70% der Teilnehmer:innen sind – meist nach mehreren Zwischenschritten (bspw. Praktikum -> Qualifizierung -> Vollzeitjob oder Gasthörer -> Studium + Minijob) – in der passenden Arbeit, in der Wunschausbildung oder im Studium ihrer Wahl angekommen und haben die Probezeit bzw. die ersten Prüfungen bestanden.


Das Projekt digicom.work wurde von 1.3.2019 bis 28.2.2022 gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales im Rahmen der Bezirklichen Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit und aus Mitteln des bezirklichen Integrationsfonds des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg. Der Integrationsfonds ist eine Maßnahme des Gesamtkonzepts zur Integration und Partizipation Geflüchteter des Senats von Berlin.